Das ist nun Teil 3 zum Thema Schreibblockaden. Und eine Übersicht meiner bewährtesten Kreativitäts-Techniken.
Diese Methoden helfen, Ideen zu finden oder generell ins Schreiben zu kommen. Es gibt natürlich viel mehr – diese 5 mag ich besonders.
Zuerst: Ich empfehle bei (fast) all diesen Techniken, mit der Hand zu schreiben.
Schreiben mit der Hand ist ein hochkomplexer Prozess. Dabei werden, vereinfacht gesagt, wesentlich mehr Gehirnareale aktiviert als beim reinen Tippen. Und das fördert wiederum die Kreativität.
Also auch wenn du einige Methoden mit einer entsprechenden Software absolvieren kannst: Wirksamer ist es per Hand.(fast)
Was ist noch wichtig zu wissen?
Es gibt kein „One Size fits all“. Nicht jede Methode hilft jedem bei jeder Schreibblockade.
Probier also aus, welche für dich passt.
Mind Mapping – Aussortieren ist angesagt
Eine Mind-Map hilft dir dabei, einen Überblick zu einem Thema zu bekommen und Informationen zu sortieren.
- Nimm dazu ein möglichst großes Blatt Papier und (im Idealfall mehrere unterschiedlich farbige) einen Stift
- Schreib den Titel, das Thema, die Aufgabe deines Textes (egal ob Diplomarbeit, White Paper oder Newsletter) oder auch das Problem (zb Schreibblockade) in die Mitte. Oder verwende stattdessen ein Foto.
- Rahme es ein
- Nun geh vom Großen Übergeordneten ins Kleine und Detail. Zeichne die ersten Verästelungen, starke Hauptäste, vom Zentrum weg
- Notiere hier (wirklich nur) Schlagworte, die dir als erstes einfallen: Hauptwörter, Verben, Adjektive, auch Symbole. Keine kompletten Sätze. Schreib ruhig wild und chaotisch
- Rahme die Begriffe wieder ein
- Von diesen neuen Begriffen aus verästelst du weiter Richtung Rand des Papiers
- Wenn dir gar nichts mehr einfällt, dann fang an zu streichen und zu priorisieren
Freewriting – let’s grow the flow
Eine meiner Lieblingsmethoden, die vieles bewirkt. Bei Schreibblockaden dient das schriftliche Selbstgespräch, das Schreiben ohne Nachdenken dazu, in den Schreib-Flow zu kommen.
Der „innere Kritiker“ wird auf standby geschaltet und du schreibst alles auf, was dir in den Sinn kommt.
- setz dir ein Zeitlimit (5– 9 Minuten)
- schreibe alles auf
- wirklich alles. Ohne nachzudenken. Auch Dinge, die du dich nicht mal auszusprechen traust. Oder nur lalala…
Wichtig: Bewerte oder reflektiere nicht. Und: Deine Schreibhand soll immer in Bewegung bleiben. Schreib solange, bis die Zeit abgelaufen ist.
Solltest du ins Stocken kommen, schreibe das letzte Wort so lange, bis wieder etwas anderes kommt. Oder schreib „Was jetzt, was jetzt oder was soll ich jetzt schreiben etc“
Lies das Ergebnis zum Schluss durch. Nun darfst du zensurieren.
Du wirst erstaunt sein, wie viele neuen Ideen, interessante Gedankengänge und treffende Formulierungen du kreiert hast.
Und wenn nicht – auf ein Neues! Irgendwann löst sich der Knoten.
ABC-Methode – nicht nur für Taferlklassler
Diese Technik ist auch unter ABC-Brainwriting-Methode bekannt. Sie eignet sich besonders gut zu Beginn, um Ideen zu finden.
- schreib alle Buchstaben des Alphabets auf
- setze dir ein Zeitlimit
- in den folgenden z. B. 10 Minuten schreibst du zu jedem Buchstaben innerhalb von 30 Sekunden einen Begriff oder eine Idee, die zum Thema passt; ich probeir das gleich mal aus zum ThemaSchreibblockade, da fällt mir ein bei A – anfangen, B – Blockiert, C – cool finde ich das nicht, dass mir nichts einfällt etc
- lass‘ Buchstaben aus, zu denen dir gar nichts einfällt
Vier-Spalten-Methode – vier gewinnt
Diese bewährte Technik eignet sich zum Starten eines Textes und auch zum Auflösen von Blockaden.
Entwickelt wurde sie im Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie.
Für die Vier-Spalten-Methode brauchst du viel Raum. Daher:
- Nimm ein großes Blatt Papier (A2)
- Falte es zwei Mal in der Mitte – fertig sind vier Spalten
- Jede Spalte hat ihren eigenen Zweck
- Je nach Einfall oder Idee schreibst du in die passende Spalte, los geht’s zuerst bei Spalte 1
1. Spalte: Logbuch/Tagebuch/Stimmung – reserviert für alle Gedanken, die dir spontan einfallen und die nicht unbedingt mit dem Text zusammenhängen, den du schreiben willst.
Zu Beginn beantwortest du drei Fragen: *Wie geht’s mir? *Was ist mein Projekt? *Wie geht’s mir mit dem Projekt?
Das Beantworten sorgt dafür, dass du zu schreiben beginnst.
2. Spalte: der eigentliche (Roh)Text – Platz für das, was du gerade schreiben willst/musst.
Roh. Pur. Ungefiltert.
Schreib hier (à la Free Writing) hinein, was und wie es dir einfällt.
Redigiere erst zum Schluss.
3. Spalte: Ergänzungen/Kommentare/Ideen – zum Beispiel, dass du für einen bestimmten Begriff gern ein anderes Wort hättest oder dass es dazu erst kürzlich eine Studie gab …
Mach‘ hier einen Vermerk.
Recherchiere und ergänze erst zum Schluss.
4. Spalte: Flohmarkt – hier notierst du neue Ideen zu anderen Projekten, die dir plötzlich einfallen.
Dinge und Gedanken, die scheinbar nichts mit dem Text zu tun haben, bei denen du dir nicht sicher bist, ob das überhaupt brauchbar ist.
Schreib sie dennoch auf. Mitunter erweist sich dieses Potpourri als durchaus nützlich für das eigentlich Projekt in Spalte 2 oder neue Projekte.
ChatGPT – der heiße Schei…
Die AI kann echt viel.
Texte generieren, Ideen liefern, kommunizieren … und auch Schreibblockaden lösen.
Melde dich an und chatte drauf los … du wirst erstaunt sein!
Wenn du wissen willst, wie … demnächst findest du hier Tipps für den Umgang mit ChatGPT. Speziell für Einsteiger.